Zu Gast bei der JEM in Frankreich

geschrieben von Rainer

Durance 2022

1108 km Autofahrt. Mit Anhänger, Booten und allerhand Schnickschnack (man nimmt ja immer zuviel mit) beladen, kamen wir in Eygliers an. Die diesjährige JEM hatte das Gebiet rund um die Durance anvisiert. Das Campinggelände "Les Icles" war recht weitläufig und so bezogen wir mit der ganzen Gruppe einen eigenen kleinen Bereich.

Im Vorfeld war schon rund geschrieben worden, dass die Pegel der Region sehr niedrig waren und nach einem Blick in die Durance und die Riverapp konnten wir das bestätigen. Wie traditionell üblich, zogen wir (nicht alle) direkt nach dem Aufbau der Zelte den noch verpackten Neopren für eine erste Tour vom Campingplatz aus an. Die kühle Alpenwasserfrische vertrieb dabei die 13h Fahrt aus den Knochen und ließen den Urlaubseffekt quasi sofort eintreten.

Am Ende der Tour befand sich die Slalomstrecke St. Clement, die wir in Laufe des Urlaubs öfter befahren würden.
Abends fand die ebenfalls traditionelle "Ravioliparty" statt (mehr bei den Kindern) da es Sonntag war und jeder für sich kochte. Nach den Willkommensumtrünken ging es dann auch ins Bett.

Montag:

Erster Tag mit Programm. Am Vortag hatten wir uns für die Fahrt auf der Durance ab Briacon angemeldet. Am Einstieg befand sich ein interessantes Wehr, welches von ein paar Wenigen mitgefahren wurde, andere stiegen unterhalb ein. Die Strecke hatte für jeden etwas zu bieten, kleine Schwälle, Steine, schönes Wetter, vereinzelte Rettungsaktionen. Einfach nur schön. Die Gemeinschaftsküche kredenzte am Abend dann Spaghetti "Bolo".

Dienstag:

Heute ging es ebenfalls auf der Durance (es wurde fast nur die Durance befahren) vom Campingplatz aus bis zur bekannten Rabioux Welle. Großteile der 10km langen Strecke kannten wir ja schon vom ersten Tag, aber diesmal waren fast alle dabei. Ein wenig spielen an der Slalomstrecke war auch drin, da wir ein aufkommendes Gewitter abwarten mussten, aber es erreichte uns nicht und so ging es weiter zur "Welle". Höhere Schwälle kündigten sie schon früher an, aber wir erreichten sie dann doch überraschend schnell. Ein Großteil der Gruppe überwand sie dann auch erfolgreich. Abends gab es noch ein Unwetter, also viel Wasser, was uns natürlich in gewissem Maße freute.

Mittwoch:

Mittwoch war wie jedes Jahr der "Jeder macht was er will Tag". Für manche hieß das Familientag, also Sightseeing und Murmeltierjagd, für andere Wandern oder in der Slalomstrecke spielen, auf jeden Fall entspannen.

Nachmittags stand dann wieder ein spezielles Paddelprojekt an. Die letzten Tage war schon viel recherchiert und gescoutet worden da in der Region ein Fluss mit vielen hohen Stufen existiert was in Heften und Youtube belegt worden war. Für die Genaue Stelle hatten wir sogar einen französischen Local aus dem Kajakladen befragt. Es handelte sich um eine 200m lange Stelle auf dem Fournel. Die Fahrt dorthin entpuppte sich als abenteuerliche Reise in die Berge. Wir kamen an und checkten ausführlich die Stufen und deren Wassertiefe. Auf den Videos führten sie viel mehr Wasser. Wir checkten vier Stufen und waren uns sicher, dass eine auf jeden Fall fahrbar war. Von oben und unten abgesichert, hatten wir dann alle mehrfach unseren Spaß. Auch die Fliegen. Am Anfang noch nicht bemerkt, hatte jeder von uns permanent ein Fliegenknäul um den Kopf herumfliegen, die "Horse flies" stachen auch, das Umziehen war ein Vergnügen.

Donnerstag:

Sicherheitstag. Die Zettel waren natürlich weitestgehend voll als wir gestern abend aus den Bergen kamen. Eine kleinere Gruppe schaute sich die Zettel an und entschied, selbst eine der Touren zu fahren. Die Ubaye. Der Schwierigkeitsgrad entsprach etwas weniger als die angegebenen 2-4. Trotzdem war dieser Fluss für uns ein Highlight. Ganz anders als die Durance (schwarzer Lehmartiger Boden färbte sie grau) und wilder machten ihn besonders. Am Ende fuhren wir auch durch die Ubaye Schlucht, eine imposante Verengung mit schönen, hohen Brücken. Eine traumhafte Stelle.

Freitag:

Alle zusammen fuhren nochmal eine eigene kleine Fahrt. Diesmal den unteren Guil, ein Abschnitt im zweiten Schwierigkeitsgrad. Auch hier begleitete uns perfektes Wetter. Die Strecke endete ein letztes mal an der Slalomstrecke St. Clement.

Abends gingen wir wieder "traditionell" essen. Auch wieder ein Erlebnis, ein Hotel Restaurant :-)

Samstag: 

Der Tag des Aufbruchs. Manche fuhren schon mittags, oder nachmittags, andere erst abends, einer blieb noch eine Woche länger. Trotzdem bildete sich noch eine Gruppe, die eine kleine Campingstrecke paddelte.

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