Herbstfahrt 2023: Auf dem Regen bis zur Donau

geschrieben von Moritz

Herbstfahrt Bayerischer Wald 2023

Spätsommerwetter von der wärmsten Sorte haben die Paddler:innen des PCK bei ihrer nach 2021 zweiten Herbstfahrt an den Schwarzen Regen bekommen. Die spannenden Etappen des Fluss-Kleinods im Bayerischen Wald blieben uns auf Grund niedriger Pegel leider verwehrt.

Vor zwei Jahren hatten wir uns das erste Mal auf den Weg in den Bayerischen Wald an den Regen gemacht. Der Schwarze Regen, einer der beiden Quellflüsse des Regens, gilt als einer der schönsten Flüsse Deutschlands. Überwiegend bietet der Schwarze Regen schnell fließendes, aber harmloses Zahmwasser. Die Abschnitte “Bärenloch” und “Gumpenrieder Schwall” hingegen gelten als leichtes Wildwasser im zweiten Schwierigkeitsgrad.

Neuer Mindestpegel am Schwarzen Regen

Das Bärenloch hatten wir bereits bei unserem ersten Trip bezwungen. Nun hofften wir darauf, diese Etappe nicht nur wiederholen zu können, sondern auch den Gumpenrieder Schwall von der Liste streichen zu können. Dafür hatten wir unser Lager diesmal direkt am Ausstieg dieser Etappe aufgeschlagen, dem sehr empfehlenswerten Abenteuer-Camp “Schnitzmühle”.

Allerdings haben sich die Bedingungen für Paddler an dem schützenswerten Kleinfluss in den vergangenen zwei Jahren noch mal verschärft. Der zuständige Landkreis hat den Mindestpegel für eine Befahrung des Schwarzen Regens bis Schnitzmühle auf 70 Zentimeter angehoben. Gut für die Natur, doch die Tage, an denen eine Befahrung möglich ist, haben sich damit erheblich reduziert. Das gilt insbesondere, wenn die Sommer auch in Bayern immer wärmer und länger werden.

Viel Sonne, wenig Wasser

Wir fanden jedenfalls einen Pegel von 56 Zentimetern vor. Da war an eine Befahrung nicht zu denken; und auf Regenmengen in einem Ausmaß, die eine Tour ermöglicht hätten, wollten wir dann auch nicht hoffen. Stattdessen genossen wir das herrliche Spätsommerwetter. Bei Temperaturen bis 28 Grad blieben die Spritzdecken die meiste Zeit offen.

Die erste Tour starteten wir direkt an der Schnitzmühle. Dem Unterlauf des Schwarzen Regens folgten wir bis zum Kraftwerk am Höllensteinsee. Der See mit dem markanten Namen ist der erste von zwei direkt aufeinanderfolgenden Stauseen des Schwarzen Regens. Zwei Wehre galt es auf dem Abschnitt zu umtragen, was aber ohne größere Schwierigkeiten möglich war. Dank einer guten Infrastruktur auch für Freizeitpaddler sind alle Ein- und Ausstiege gut gekennzeichnet und leicht zu bewältigen. Bei größeren Booten wie Kanadieren oder Touringzweiern empfiehlt es sich, den Bootswagen dabei zu haben.

Von Blaibach nach Chamerau

An Tag zwei ging es dann unterhalb des Blaibacher Sees, des zweiten Stausees des Schwarzen Regens weiter. Der Stausee selbst ist wenig lohnenswert, außer, man möchte wirklich an jeden Regenkilometer einen Haken machen. Unterhalb der Staumauer kommt von rechts der Weiße Regen dazu. Ab hier heißt der Fluss nun nur noch Regen. Insbesondere der erste Abschnitt ist auch sportlich durchaus noch mal interessant.

Mehrere kleine Schwälle sorgen immer wieder für Abwechslung. Kurz vor Chamerau durchfließt der Regen sogar einen kleinen “Blockgarten”, der bei höheren Wasserständen durchaus herausfordernd für weniger erfahrene Kanuten sein kann. Für uns war allerdings eher der niedrige Pegel die Herausforderung, der die ein oder andere Grundberührung mit sich brachte.

Nach zehn Kilometern erreichten wir Chamerau. An der dortigen Bootsgasse ist eine gute Ausstiegsmöglichkeit. Vor allem für Familien und Kinder lohnt es sich, die Fahrt hier zu beenden und im Biergarten zur Stärkung einzukehren. Wer noch ein paar Kilometer mehr sammeln möchte, kann die Fahrt von hier bis Cham fortsetzen und beim Kanuclub Graf Luckner aussteigen.

Bis Regensburg und in die Donau

Für die dritte Tagesetappe hatten wir uns die finalen Kilometer des Regens ausgesucht. Von Rampsau nach Regensburg sammelten wir noch mal 20 Kilometer, davon immerhin knapp 500 Meter noch auf der Donau. Ein paar von uns nutzen diese Gelegenheit für einen Day off. Statt ins Boot ging es zum Sightseeing in die historische Welterbestadt oder auf die längste Achterbahn Bayerns.

Auch bei unserer zweiten Herbstfahrt an den Regen hat die Region nicht enttäuscht und sich als lohnenswerte Paddelregion erwiesen. Der dritte Besuch wird sicher folgen. Eine Etappe ist schließlich noch offen: Der Gumpenrieder Schwall wartet noch auf uns.

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