Herbstfahrt mit vielen Tagestouren in der Region

Monatelang wurde geplant. Eine Herbstfahrt nach Hann.Münden, um der Region von Weser, Werra und Fulda einen Besuch abzustatten. Das ganze Jahr über hatte Corona Deutschland fest im Griff. Am Ende der Sommerferien dann die Lockerungen. Doch pünktlich zu den Herbstferien gingen die Zahlen wieder hoch und das Beherbergungsverbot wurde ausgesprochen. Für einen kölner Verein aus dem Risikogebiet war unser Urlaub somit unmöglich geworden.

Eine Alternative musste her. Diese fanden wir in Tagestouren. Doch es gab da noch ein weiteres Problem. Der Wasserstand in NRW war gewöhnungsbedürtig. Flüsse um Köln herum hatten keinen Pegel, und auch weiter entfernte Flüsse wurden stündlich kontrolliert.

Montag:

Unsere erste Fahrt führte uns zur Kyll. Diese hatten wir bis jetzt nicht in unserem Fahrtenportfolio verzeichnet, also freuten wir uns doppelt, dass sie noch genug Wasser hatte. Gestartet wurde in Gerolstein, mitten in der Stadt. Glücklicherweise kostete die Tageskarte direkt am Bahnhof nur einen Euro, denn die Fahrt war sehr lang, unser Ziel lag in Kyllburg.

 Die etwa 30 Kilometer auf diesem Fluss waren geprägt von kleinen Schwällen, Baumumtragungen, schönen Kehrwasserübungsstellen und einem wasserarmen Wehr, nach welchem eine lange Wasserwanderung zu Fuß anstand. Allerdings auch eine Bäckerei in etwa der Hälfte der Strecke bei Mürlenbach, die unsere Körper wieder mit frischem Kaffee versorgte.

 Im Dunkeln kamen wir in Kyllburg an, mit der weiten Heimreise zusammen zusammengenommen, waren wir in der Nacht wieder zu Hause. Eine SUPER Tour die nach Wiederholung schreit.

Dienstag:

Nach der doch kräftezehrenden Tour am Vortag wollten wir es diesmal etwas ruhiger angehen. Die Recherche ergab, das die Rur genau das Richtige für uns war.

 Den Abschnitt ab Linnich kannten wir noch nicht und auch die Anreise, sowie die Strecke waren nicht allzuweit entfernt. Der Fluss hatte vier Sohlgleiten zu bieten, die allerdings etwas mehr Wasser gebraucht hätten. Trotzdem waren alle Anwesenden zufrieden mit dem Stück.

Mittwoch:

Eine weiter entfernte Strecke erwartete uns. Der Rhein, aber ein ganz besonderere Abschnitt. Ungefähr in der Mitte der Strecke befand sich die Loreley. Bis dahin war es allerdings ein weiter Weg, der mit permanentem, eiskalten Wind begleitet wurde.

Einstieg war Trechtingshausen und etwa 34 Kilometer weiter stromabwärts stand das warme Auto. Wie erwartet, fuhren wir an unzähligen Burgen vorbei, die uns ein ganz anderes Bild des Rheins vermittelten, als bei uns in Köln. Auf dem Weg wärmten wir uns in einem Café auf. Das Umsetzen der Autos gestaltete sich allerdings am Ende schwierig, da die Fähren abends nicht mehr fuhren und wir so einen großen Umweg bis zum Startauto mit dem Hänger fahren mussten.

Donnertag:

Manche Teilnehmer kamen erst nachts zu Hause an, deshalb entschieden wir uns zu einer Paddelpause. Das hieß natürlich nicht, dass wir die Füße hochlegten (nur manche). Stattdessen verrichteten wir ein paar Arbeiten am Verein und planten unsere nächste Tour.

Freitag:

Wo war das Wasser? Die Pegel gaben alle fast nichts mehr her. Also entschlossen wir uns, etwas neues weiter weg zu versuchen. Der einzige Fluss mit Wasser, den wir in dieser Woche noch nicht befahren hatten war die Ems. In Warendorf war bis jetzt niemand gewesen und Erfahrungswerte gab es nicht. Laut Pegelapp erwartete uns nordisches Wildwasser. Deshalb nahmen wir die Wildwasserboote mit. Wir wurden nicht enttäuscht.

Ein fast spiegelglatter Fluss präsentierte sich uns. Lediglich zwei Sohlschwellen, an denen man gut Kehrwasser fahren konnte, lockerten die arbeitsintensiven 18 Kilometer Fahrt auf. Ein weiteres Highlight der Tour war die sehr zahlreiche Flaschenpost. Fünf Flaschen fanden wir.

Zum Abschluss gingen wir dann noch in Telgte essen, aber nicht in Paddelklamotten. So ließen wir die Herbstfahrt 2020 entspannt ausklingen.

2021 wird es auch wieder eine Herbstfahrt geben, aber hoffentlich dann ohne Beherbergungsverbot und Maskenpflicht.